Manchmal frage ich mich, ob das Leben je wirklich lebendig war – oder ob ich das nur geträumt habe. Jeder Morgen fühlt sich an wie ein neues Level in einem Spiel, das längst verloren ist. Aufstehen, Tabletten nehmen, irgendwie weitermachen. Die Tage verschwimmen ineinander, und es ist, als hätte das Leben alle Farben verloren. Meine Familie sagt, ich soll stark bleiben. Geduld haben nennen sie es, aber Geduld wofür? Dass es irgendwann besser wird? Sie tun so, als gäbe es Licht am Ende des Tunnels, aber ich kann mich nicht erinnern, wann es sich das letzte Mal so angefühlt hat.
Die Medikamente sollen helfen, aber ich spüre nur die Nebenwirkungen. Die Schmerzen bleiben, genauso wie eine elende Müdigkeit und dieses drückende Gefühl, als wäre alles doppelt so schwer. Jeder Schritt, jedes Lächeln, jede einfache Aufgabe kostet mich mehr Kraft, als ich noch übrig habe.
Ich weiß nicht, was schlimmer ist – die Tatsache, dass ich mir das Leben anders vorgestellt habe, oder die Erkenntnis, dass es vielleicht nie anders wird.